Die Gattung des klassischen Solokonzerts steht wie keine andere für das Verhältnis von Wettbewerb und Zusammenarbeit, sowie den Aushandlungsprozess unterschiedlicher Führungsstile. Das Programm #freesolo erzählt – sowohl in musikalischer Struktur als auch in inhaltlichem Ausdruck – seine ganz eigene Geschichte der Entwicklung von Autokratie über Wettbewerb und Anarchie zu Kollaboration. Musikalisch wird dies anhand unterschiedlicher Improvisationstechniken von Solo- bis Gruppenimprovisation sowie durch Rekompositionen klassischer Solokonzerte wie z.B. Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert, Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonia Concertante sowie Béla Bartóks Konzert für Orchester umgesetzt. Als Composer in Residence entwickelt der Komponist, Pianist und Improvisateur Noam Sivan mit den Musiker*innen des Orchesters neue Improvisationsmethoden und das kompositorische Konzept für #freesolo, das durch den Regisseur Tristan Braun in eine bewegliche Konzert-Performance verwandelt wird, welche die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation, zwischen Musizierenden und Besucher*innen sprengt.
Bild: Navina Neuschl