Giovanni, diese große, mythische Figur, ist tot, und doch kennen wir ihn und seine Umtriebe, durch die er alle Konventionen sprengte. Frauen- und Männer-Bilder, Rollenerwartungen und die Ambivalenz von Anziehung, Verführung und Übergriff stehen zur Disposition, zur Neuverhandlung. Das ist der Brennstoff für unsere Suche, auf der wir vermutlich mehr uns selbst begegnen, als ihm.
»Alles durchdringt sich. Ein Erfahrungsraum.«
GIOVANNI. Eine Passion ist eine Ko-Produktion des Stegreif Orchesters und der der Neuköllner Oper. In diesem Projekt spielen die Musiker*innen der beiden Ensembles erstmals zusammen und suchen unterschiedliche Blickwinkel auf Mozarts Oper. Die Grenze zwischen Instrumentalist*innen und Sänger*innen verschwimmt, gemeinsam geht es auf eine Reise „in die Musik hinein, die durch unsere Re-Komposition und Improvisation noch weitere Ebenen in die Geschichte webt“, wie Juri de Marco, der musikalische Leiter des Orchesters erläutert.
Unser GIOVANNI ist weniger eine weitere Inszenierung der weltbekannten Oper, als vielmehr eine Expedition in die Alchemie des Mythos, den Zauber der Musik Mozarts und die Kreativität der 22 Darsteller*innen.
»Es wäre wunderbar, wenn sich das Publikum diesem Abend so neugierig nähert wie einer Ausstellung mit unbekannten Bildern, mit offenen Augen und vor allem offenem Herzen. Um rauszufinden, was diese Oper noch alles sein kann.«
Fotos: Matthias Heyde