Gustav Mahler beschrieb vor mehr als einhundert Jahren in seiner Musik eindringlich die Schönheit der Natur – eine Schönheit, die in weiteren einhundert Jahren schon weitgehend verloren sein könnte, wenn die Erde sich bis dahin durch den menschengemachten Klimawandel weiterhin so drastisch verändern sollte.
Das Stegreif Orchester präsentiert Mahlers Melodien u.a. aus den Sinfonien Nr. 1, 3 und 10, dem Lied von der Erde sowie den Wunderhornliedern mit improvisatorischer Leichtigkeit. Dieser Leichtigkeit werden, wie auch bei Mahler, zugleich die Aspekte von Vergänglichkeit und Zerstörung gegenübergestellt. Hierfür wurden vier Komponist*innen(-teams) mit sehr unterschiedlichen Klangsprachen beauftragt, jeweils einen Satz zu arrangieren. Das Programm beruht nicht auf der Bearbeitung eines einzigen klassischen Werks, sondern enthält Bezüge auf unterschiedliche Werke Gustav Mahlers, die jedoch das gemeinsame Thema Natur verbindet. So entsteht eine vielseitige Reflexion von Mahlers musikalischer Welt am heutigen Scheitelpunkt der Zeit.
Der Klimawandel betrifft die Existenz der gesamten Menschheit, ihre Gesundheit und Ernährung. Er vernichtet Äcker auf Dauer, lässt Wasser versiegen, Tiere und Pflanzen aussterben. Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt beschäftigen sich mit Ursachen und Folgen des Klimawandels – Lösungsansätze werden entwickelt, internationale Initiativen machen darauf aufmerksam. Wir als Kunstschaffende stellen uns in diesem Programm die Frage: wie können wir mittels Musik unseren Beitrag leisten, zum Denken anregen, wachrütteln und zu einem Bewusstseinswandel beitragen?