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Stegreif
Programm

#free∃roica

ohne Noten, Dirigent*in und Stühle

Stegreif liebt sie, die Freigeister, Revolutionäre und Andersdenkenden. All jene, die ihre Vorstellungen von der Welt hatten und sich nicht scheuten, diese auch zu leben. Nach #freebeethoven widmet sich das Orchester noch einmal dem ersten selbstbestimmt freischaffenden Komponisten der Klassikgeschichte und seiner dritten Sinfonie.

Ludwig van Beethovens „Eroica“ fokussiert sich ganz auf die französische Revolution und ihre Werte. Ursprünglich für Napoleon Bonaparte komponiert, entschied Beethoven unmittelbar nach dessen Selbstkrönung, dass der Tyrann kein historischer Held und kein geeigneter Widmungsträger für die Sinfonie sei, die selbst einen revolutionären Akt der Musikgeschichte darstellt.

#free∃roica handelt von Revolutionen – geschichtlich wie musikalisch – und den Helden, die sie hervorgebracht haben. Ohne Noten, ohne Dirigent und ohne Stühle strebt das Orchester ihnen entgegen und sucht dabei auch nach den kleinen Umwälzungen – und mögen diese „nur“ darin bestehen, ohne Schuhe den Konzertsaal zu betreten oder das Publikum auf eine Reise vom Frankreich des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart mitzunehmen. So wird die Eroica mit Performance, Improvisation und Rekomposition neu gelebt. Zerbrochene Takte, überdimensionale Requisiten und gesprengte Orchesteraufstellungen machen Beethovens Streben nach Neuem und Unerwartetem erfahrbar in einem Werk, das als Teil des jahrhundertealten Kanonrepertoires mit den heutigen Hörerwartungen nicht länger bricht.

Foto: Oliver Borchert

Programm
Team

Künstlerische Leitung
Juri de Marco

Rekomposition/Arrangement
Alistair Duncan, Mike Conrad

Regie, Choreographie
David Fernandez

productions manager
Lea Hladka

communications manager
Catriona Fadke

office manager
Ronja Ruppert

Nächste Termine

Ab 18.00 Uhr

06.04.2025

#free∃roica im konzert theater coesfeld

Mehr Infos

Ab 20.00 Uhr

10.04.2025

#free∃roica@Jazzhall Hamburg

Mehr Infos
FAZ, 25.09.2019

»Das thematische Material der einzelnen Sätze schimmerte in der sehr strukturierten und formal keineswegs extemporierten Darbietung überall durch, mal stärker und in Teilen original belassen, mal schwächer, wie in den wirklich improvisierten Abschnitten. (...) Verbunden war das (...) überaus kurzweilig und originär mit choreographierten Bewegungen der Musiker, wobei als einziges Requisit ein langes rotes Tuch einbezogen war, wie zur Verbindung mit dem revolutionären Geist Beethovens. Zum Schlussapplaus standen die Musiker halb darin eingehüllt da in der Pose der barbusigen allegorischen Figur wie im berühmtesten Bild der Französischen Revolution ,Die Freiheit führt das Volk‘ von Eugène Delacroix: jedoch mit erhobenen Musikinstrumenten anstelle der Trikolore.«