Sarah Ströbele
Projektleitung & Dramaturgie be:one
Redaktion: Hi Sarah, wie bist du eigentlich zu Stegreif gekommen?
Sarah: Ich habe mich ganz klassisch beworben. Die Projektleitung & Dramaturgie für das Projekt waren ausgeschrieben und haben mich durch die Verbindung von Tanz und Musik sehr angesprochen. Für mich ist Tanz nämlich die schönste künstlerische Ausdrucksform und war bisher auch maßgeblicher Teil meiner Arbeit als Dramaturgin. Dass sich in diesem Projekt Musik und Tanz gleichwertig begegnen, reizt mich sehr, da die Musik dem Tanz in Tanzstücken sonst sehr gern untergeordnet wird.

R: Als Projektleitung & Dramaturgin bist du in alle Themen des Großprojektes be:one eingespannt. Kannst du uns einen Einblick geben, wie dein Arbeitsalltag so aussieht? Was hast du zum Beispiel gestern gemacht – nimm uns doch mal mit! :)
S: Alltag? (lacht) … Einen klassischen Tagesablauf gibt es einfach nicht. Ich glaube, der größte Unterschied zu Projektleitungspositionen in größeren Organisationen ist, dass ich nicht nur alle Teilbereiche meines Projekts koordiniere und überwache, sondern eben auch selbst umsetze. Was dabei an Aufgaben anfällt, ist davon abhängig, in welcher Projektphase wir uns befinden. Als ich im März anfing, war ich vor allem damit beschäftigt mir einen Überblick über den Stand der Projektbausteine zu verschaffen und die Kommunikation mit internen und externen Projektpartner*innen ins Rollen zu bringen. Außerdem habe ich mit unserem Künstlerischen Manager Lorenz intensiv an der Recherche von impressionistischen Werken und Komponist*innen gearbeitet, die wir für das Programm von “escape valse” in Erwägung ziehen. Diese und andere dramaturgische Aufgaben machen mir besonders viel Spaß. Aktuell kümmere ich mich in Zusammenarbeit mit unserer Geschäftsführerin Lorina verstärkt um Drittmittelanträge bei Stiftungen und die Recherche von Probe- und Aufführungsorten. Nebenher kümmere ich mich um die Vorbereitungen des ersten Tanz-LABs und des öffentlichen Werkstattbesuchs am 06. Mai im Kühlhaus, Berlin. Darauf bin ich schon sehr gespannt!
R: Mit be:one und der daraus entstehenden Abschlussproduktion escape valse verbindet Stegreif erstmals Orchestermusik und Tanz. Was sind die Chancen dieser Fusion und welche Schwierigkeiten versucht ihr dabei zu umschiffen?
S: Die Verbindung von performativen Elementen und Musik ist ein inhärenter Teil von Stegreifs und ein echtes Alleinstellungsmerkmal in der Orchesterlandschaft. Das Projekt be:one und die Stückentwicklung von “escape valse” bieten den Musikerinnen und Musikern nun die Chance, sich noch intensiver mit Bewegung und Tanz auseinanderzusetzen und an den eigenen performativen Fähigkeiten zu arbeiten. Eine Herausforderung wird sein, die Balance zwischen den szenischen und musikalischen Elementen zu finden Dabei liegt der Fokus aber nicht darauf, “Schwierigkeiten zu umschiffen”, sondern eher Synergien der Kunstformen zur Entfaltung zu verhelfen.